Archiv Transalp.info by Andreas AlbrechtDie Website Transalp.info ist seit dem 15. April 2016 in neuem Layout unterwegs. Dieses Archiv hat den Stand vor der Umstellung eingefroren und wird auch nicht weiter aktualisiert. |
Strecke | Mittenwald - Brenner - Pfunderer Joch - Brixen - Sarntaler Alpen - Grauner Joch - Andalo - Monte Gazza - Gardasee | ||||||||||||||||||||||||||||
Länge | 423 km | ||||||||||||||||||||||||||||
Höhenmeter | 12.008 hm | ||||||||||||||||||||||||||||
Termin | 16.-21. August 2003 | ||||||||||||||||||||||||||||
Etappen (6) |
Detail-Infos zum Nachfahren der Tagesetappen siehe Verweise im
Tourbericht
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Landkarten |
Kompass:
Digitale Karte über die Alpen,
5, 35, 54, 56, 73, 74 101 Übersichtskarte: Kompass - Straßenkarte 358 Tirol - Trentino ISBN: 3-85491-853-4 Karte bei Amazon bestellen durch Klicken auf die jeweilige Nummer |
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Tourplanung | Andreas Albrecht | ||||||||||||||||||||||||||||
Tourführung | Andreas Albrecht | ||||||||||||||||||||||||||||
Teilnehmer | Matthias "Matze" Eckardt (Gräfenroda) |
Prolog | ||||
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Nach wenigen Tagen erhielt ich per UPS ein Paket mit zwei "Deuter Transalpine 25" in den aktuellen Farben orange-silver und steel-silver. In den Produktdetails noch ausgereifter, wird er mich auf der Explorer-Tour begleiten. Aufgrund der kompakteren Bauweise ist er auch auf Tagestouren mein Lieblingsbegleiter geworden. Es ist halt alles dran, was man wirklich brauchen kann. Herzlichen Dank von dieser Stelle an das Team von Deuter, insbesondere an Frau Manger. Bei der Tourplanung nutze ich wieder die Berichte anderer Transalp-Seiten im Internet, die entsprechenden Kompass-Karten und das Buch "Traumtouren Transalp" Delius Klasing Verlag (ISBN 3-7688-1270-7), inklusive interaktiver CD-Rom von Uli Stanciu (www.traumtouren-transalp.de). Daraus sind die Höhenprofile einiger Streckenabschnitte hilfreich. Digitales Kartenmaterial ist für die Feinplanung eine große Hilfe und immer stärker im Kommen. Erstmalig nutze ich die topografischen Karten aus Österreich, die auf 2 CD das gesamte Land abdecken (www.austrianmap.at). Auf ein detailliertes Roadbook hatte ich diesmal verzichtet. Statt dessen hatte ich die entsprechenden Kartenausschnitte gescannt und in eine Word-Datei eingefügt. Auf dem Ausdruck hatte ich dann die geplante Streckenführung markiert und abends dann die tatsächliche Strecke eingezeichnet. Große Abweichungen gab es nicht. Auf der Strecke war das sehr übersichtlich. Trotz oder gerade wegen der akribischen Vorbereitung war es immer spannend und aufregend, die Verhältnisse vor Ort zu sehen und zu erfahren. Mit dem einsamen Pfunderer Joch war am dritten Tag der höchste Punkt der Tour bei 2568 m erreicht. Am vorletzten Tag waren dann reichlich 2700 Höhenmeter zu absolvieren, zumeist auf Schotter. Aber auch das war machbar. |
1. Tag: Biker-Wallfahrt | ||||||||
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Startort war diesmal Mittenwald, der Heimat der erfolgreichen deutschen Biathletin Martina Glagow, wie ein Schild am Ortseingang stolz verkündete. Gleichzeitig startet hier traditionell die Transalp-Challenge, deren diesjährige Route wir auf unseren letzten beiden Etappen des öfteren kreuzen sollten. Das Auto war schnell auf einem Dauerparkplatz abgestellt. Kurz nach 9 Uhr in der Früh saßen wir auf unseren Rädern. Die Wetteraussichten waren gut, fast schon ein wenig zu warm. Ich mag Hitze lieber als Kälte, für mich also sehr gute Bedingungen. Bis Seefeld radelten wir entspannt auf den reichhaltig vorhanden Schotterradwegen, die allesamt gut fahrbar sind. Im olympischen Seefeld war erstes Orientieren angesagt. Wir wollten den uralten Holzweg links von Mösern hinab ins Inntal fahren. Ihn zu finden war kein großes Problem. Tatsächlich erwischten wir auf der zwar steilen, aber ohne Probleme fahrbaren Abfahrt einen einheimischen Bauerntrecker, der Holz aufgeladen hatte. An einer passenden Stelle lies er uns mit einem freundlichen Gruß natürlich vorbei. Im Inn-Tal bei Oberpettnau angekommen umfing uns gleich die Hitze des Super-Sommers 2003.
Vor Ort sieht man natürlich klarer. Die Straße hoch nach Axam hatten wir aufgrund des starken Autoverkehrs bald verlassen, um auf den zahlreichen Nebenwegen weiterzukommen. Wie der Zufall so spielt, trafen wir auf einen äußerst kompetenten Österreicher, mit dem wir die verschiedenen Wegalternativen besprechen konnten. Rasch wurde mir bestätigt, dass die schon von meinem geistigen Auge angepeilte Variante über Mutters-Kreith-Telfes-Maria Waldrast die sinnvollste für diese Transalp darstellte. Ich wollte soweit als möglich die Hauptverkehrsadern vor dem Brenner meiden, mir aber trotzdem nicht zu viele Höhenmeter aufladen. Von denen warteten ja noch genug auf uns. Die Schotterauffahrt auf einer Wallfahrtsstrecke Richtung Maria Waldrast ist moderat und eigentlich gut fahrbar. Mein Tatendrang wurde leider bald gebremst durch einen Kettenriss, den ersten größeren Defekt, den ich je auf einer Transalp hatte. Der Schaden war dank des Golden Link der Firma Sachs schnell behoben. Doch auch die nächsten Tage sollte mich ein hässliches Knacken beim Benutzen des größtes Ritzels hinten verfolgen, so dass ich es lieber sein blieb. Aber sie’s drum. Bald erreichten wir den höchsten Punkt an diesem Tag auf 1638 m Höhe kurz vor dem alten Serviten-Kloster "Maria Waldrast".
Der Legende nach entdeckten zwei Hirtenknaben zu Ostern 1407 an einem hohlen Lärchenbaum das gewachsene Bild einer Madonna mit Kind. Männer sägten das ca. 1 m hohe Bild aus dem Baumstamm und brachten es nach Matrei. Zu Pfingsten desselben Jahres befahl eine innere Stimme dem armen Holzknecht Christian Lusch zur Waldrast aufzusteigen und auf einem bemoosten Stein zu warten. Dort zeigte ihm die als lichte Gestalt erschienene Mutter Gottes den Platz, auf dem er eine Kapelle erbauen sollte. Mit Unterstützung des Fürstbischofs von Brixen wurde 1421 ein Gotteshaus errichtet und die Marienstatue fand hier ihre Heimstatt. Zwei Mal wurde die Klosterkirche Opfer weltlicher Machthaber und das Gnadenbild verlor seinen angestammten Platz auf dem Hochalter, um auf unfreiwillige Wanderschaft zu gehen. Kaiser Joseph II. ließ 1785 das Kloster aufheben und gab es dem Verfall preis. Erst 1846 wurde es wiederhergestellt und das heilige Bild kehrte in großem Triumph zurück. Seit dieser Zeit ist es – mit einer kurzen Unterbrechung zwischen 1941 bis 45 – wieder ein blühender Wallfahrtsort. Wir legten eine Rast in klerikalem Ambiente ein. Auch eine Übernachtung
ist hier möglich: Es empfiehlt sich aber, vorher anzurufen und zu reservieren. Wir fuhren
heute ins Brenner-Tal ab und fanden nach ein paar vergeblichen Anläufen schließlich
eine gemütliche Unterkunft in Matrei im "Gasthaus zur Brücke". Besonders das
äußerst reichhaltige bikertaugliche Frühstücksbüffet ließ uns
gerne an die erste Unterkunft auf dieser Tour zurückdenken. |
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Tourdetails: (Roadbook - Höhenprofil - Landkarte) |
2. Tag: Brenner-Grenzkammstraße | ||||||||
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Von der österreichischen Seite aus ist der Zugang jedoch immer mit teils heftigen Schiebe-/Tragestücken gespickt. Wir wählten diesmal den Weg übers Flachjoch (2124 m). Dieses Joch macht allerdings seinem Namen wenig Ehre. An der Hochleger-Alm muss man den Kopf schon ziemlich in den Nacken legen, um die italienische Grenze zu sehen. Die Mühen der knapp 200 hm Schieben/Tragen hatten es in sich, sind aber beim finalen Blick von oben ins Brenner-Tal schnell vergessen. Ein gewaltiges Panorama baut sich auf, hinüber zu den Zillertaler Alpen, im Rücken die Tribulaune. Der Militärweg zum Schlüsseljoch ist bei guter Sicht deutlich auszumachen. Das würde der nächste Pass sein, dann ins Pfitscher-Tal.
So ziemlich das einzige Mal auf unserer Tour trafen wir jede Menge Mountainbiker an. Von Sterzing, Gossensass oder Brennerbad aus lassen sich die Vielzahl der Militärstraßen bestens fahrbar erklimmen. Mit einem kam ich ins Gespräch, da mich der Übergang übers Sand-Jöchl interessierte. Dieser müsste eine interessante Alternative zum Flachjoch darstellen, da man dort die Brenner-Grenzkammstraße in ihrer vollen Pracht bergab genießen kann. Er bestätigte mir dies und wies zur Sicherheit darauf hin, nicht zur Wechsel-Alm abzubiegen, sondern in Richtung Brennerbad auf der Hauptstrecke zu bleiben. Nach mehrer Foto-Stopps genossen wir die traumhafte Abfahrt bis zum "Silbergasser" an der Brenner-Bundesstraße, wo wir rasteten. Mit einer ausgezeichneten Gemüsesuppe im Magen waren wir gut gewappnet für die Auffahrt in Richtung Zirog. Eine kurze Passage die belebte Straße hinab und bald konnten wir nach links unter der Autobahn hindurch die Auffahrt in Angriff nehmen. Der neue Asphaltbelag wechselte bald zu einer langsam zerbröckelnden Piste, die aber immer gut fahrbar blieb. An der Zirog-Alm war die Enzian-Hütte schon in Sichtweite, unser heutiges Tagesziel. Normalerweise ist das Schlüsseljoch noch am selben Tage locker zu schaffen. Wir zogen es vor eine kurze Etappe einzuschieben. Ob wir im Pfitscher-Tal problemlos Unterkunft bekommen würden, war nicht klar, schließlich ist im August in Italien "Ferragosto". Also bezogen wir hier ein preiswertes Zimmer, betrieben Bike- und Wäschepflege und genossen den warmen Nachmittag in der Sonne. Nach und nach trudelten noch andere Mountainbiker ein, die auch hier Quartier machten, so dass ausreichend Gelegenheit zum Fachsimpeln bleib. |
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Tourdetails: (Roadbook - Höhenprofil - Landkarte) |
3. Tag: Pfunderer Joch | ||||||||||||
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Das Pfunderer Joch befindet sich im touristischen Niemandsland und ist auch deshalb einer der beeindruckendsten Übergange des Alpenhauptkammes, die mit dem Mountainbike machbar sind. Wir trafen unterwegs nur auf einem einsamen Hirten. Die Auffahrt ist zu weiten Teilen extrem steil, ohne Flachstücke und an der Grenze des Fahrbaren. Das eine oder andere Schiebestück lässt sich je nach Kondition sicher nicht vermeiden. In 2,5 - 3 Stunden sollte man aber oben sein. Glücklich angekommen wartete hier im oberen Teil einer der besten Downhills im hochalpinen Bereich auf uns.
Die Weitenberg-Alm ist ein natürlicher Rastplatz, an dem man das rustikale Angebot an
Speisen und Getränken wahrnehmen sollte. Wir genehmigten uns eine ordentliche Portion Eier
mit Speck, ergänzt mit Milch von glücklichen Kühen. Der weitere Weg ins Pfunderer
Tal ist im oberen Teil landschaftlich spektakulär, so dass wir des öfteren anhielten, um
die Eindrücke in uns aufzusaugen. Ab dem Örtchen Dun (1583 m) ging es auf einem guten
Asphalt-Sträßchen rasch bergab bis Nieder-Vintl im Puster-Tal, wo uns die mediterrane
Hitze dieses Super-Sommers wieder voll vereinnahmte. Beim Anhalten bemerkten wir, dass der
Hinterreifen von Matze's Bike bei der Abfahrt auf dem schweren Schotter einen kleinen Riß
abbekommen hatte. Er ließ ein wenig Luft ab und wir trödelten nicht lange, um
zunächst auf dem Radweg, dann ein Stück die Straße entlang via Mühlbach nach
Brixen abzufahren. Am Ortseingang befand sich ein Sportgeschäft mit professionellem
Bike-Service (Profisport, 39042 Brixen, Brennerstraße 72, Tel.: 0039/0472/837668). So
konnten wir die Wehwehchen unserer Bikes in Ruhe kurieren. |
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4. Tag: Sarntaler Alpen | ||||||||
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Diese Transalp ist geprägt von großen Höhendifferenzen, die pro Tag am Stück zurückgelegt werden müssen, Gebirgs-Hopping sozusagen. Die gestrige Reparaturpause hatte ich nutzen können, um die Auffahrt in die Sarntaler Alpen zu verifizieren. Der einheimische Mountainbiker Norbert Hoffmann gab mir den wertvollen Insider-Tipp, durchs malerische Thinnebach-Tal hinauf zu fahren (herzlichen Dank von dieser Stelle aus).
An der Stöffl-Hütte war dann der logische Rastpunkt. Hier sahen wir auch den eben erwähnten zweiten Weg ankommen. Wahrscheinlich wäre dieser komplett fahrbar gewesen. Auf unserer Route konnten wir auf einen verblocktem Wiesentrail ein paar Meter unserer Wandererlust frönen. Den grandiosen Panoramablick genossen wir auf der Terrasse der Stöffl-Hütte. Dabei führten wir uns dringend notwendige Kalorien zu. Weiter ging es auf guten Schotterwegen oberhalb der Baumgrenze Richtung Rittner Horn, nicht ohne ein paar Höhenmeter bei der Abfahrt zu Hütte Moar in Plum zu verlieren, die wir via Gasteiner Sattel wieder gewinnen mussten.
Dass wir nach Bozen hinunter wollten war klar, wie jedoch genau, musste sich noch ergeben. Die Sarntaler Alpen wurden bisher bei Transalps eher stiefmütterlich behandelt. Sehr zu Unrecht, wie ich auf dieser Tour feststellen konnte. Vielleicht liegt es ja an deren Insel-Lage, die immer einen gewissen Transfer durchs Eisack-Tal bedingt. Dadurch wird man natürlich aus der Stille der Berge für einen Moment herausgerissen. Der Kontrast zum pulsierenden Leben im Tal hat aber auch seinen Reiz. Schließlich fanden wir mit Hilfe des Rates eines einheimischen Mountainbikers einen gelungenen Weg über Waldpfade und Nebensträßchen den Berg hinab via Pemmern, Kematen, Oberbozen, Signat ins heiße lärmende Bozen. Hier war es uns eindeutig zu hektisch. Deshalb beeilten wir uns den Radweg an der Eisack-Promenade zu finden. Schnell entflohen wir dem Getriebe der Stadt flußabwärts auf dem leicht zu fahrenden Ufer-Radweg, der schließlich zum Etschtal-Radweg wird. In einer knappen Stunde landeten wir in Tramin, wo wir auf Anhieb Quartier in einer Pension in den Weinplantagen fanden. Über Tramin braucht man nicht viele Worte verlieren. An der Südtiroler Weinstraße gelegen, ist es ein beliebter Urlaubsort deutscher Touristen. Viele Ausflüge sind von hier aus per Rad möglich. |
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Tourdetails: (Roadbook - Höhenprofil - Landkarte) |
5. Tag: Grauner Joch | ||||||||
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Das Grauner Joch und der italienische Urlaubsort Andalo in der Brenta waren die Eckpunkte. Das Joch mit einer Höhe von 1800 m hörte sich erst mal unspektakulär an. Der Start erfolgte aber bei rund 220 m. So wurde schnell klar, was uns bei dieser Hitze heute erwartete. Dieser Übergang ins italienische Sprachgebiet ist zwar durchgehend fahrbar, des öfteren geht es allerdings in den Grenzbereich. Genug Wasser sollte man auf jeden Fall mitnehmen. Erst oben am Joch wussten wir nun, dass die letzte Wasserstelle in Graun bei ca. 900 m zu finden war. Mit einer kleinen Ehrenrunde ab dem Wanderparkplatz, wo man sich geradeaus auf der guten Schotterpiste halten sollte, legten wir beide knapp 1000 Höhenmeter mit nur je einer Wasserflasche zurück. Als wir endlich oben angekommen waren, konnten wir gut nachvollziehen, wie sich ein Kamels in der Wüste fühlt, das am Verdursten ist. Unser Hauptaugenmerk war nun darauf gerichtet, schnell zur nächsten Malga mit Wasserstelle zu kommen. Das war nicht ganz einfach, da die Wege in der Kompass-Karte hier eher gemalt schienen als den exakten Verlauf darstellend. Wir verließen uns auf unseren Wege-Instinkt und fanden schließlich nach ein paar schweren Passagen auf und ab entlang des Bergkammes den richtigen Weg zur Malga Coredo. Ich schätze mal, es werden so an die 2 Liter Wasser gewesen sein, die wir dort ins uns hineinschütteten.
Nach mehr als sieben Stunden Sattelzeit reichte es uns. Wir kauften unser Abendbrot im Supermarkt und stellten unsere Fahrräder in der Garage des "Hotels Scoiattolo" sicher neben dem Porsche Boxster des Chefs ab. Am Abend genehmigte ich mir dann an der Bar noch einen Espresso nebst Grappa und kam mit dem jungen Chef des Hotels ins Gespräch. Meine mäßigen Italienischkenntnisse reichten zum Glück aus, um das wesentliche über Woher und Wohin mitteilen zu können. In Italien fasziniert mich immer wieder die herzliche und unkomplizierte Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit, die einem entgegenschlägt, wenn man auf die Menschen zugeht. Das Frühstück nach der Nacht im Himmelbett war für italienische Verhältnisse sehr üppig. Ich kann dieses Hotel jedenfalls trotz des recht stolzen Preises von 45 EUR für die Übernachtung mit Frühstück auf jeden Fall empfehlen: www.hotelscoiattolo.it |
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Tourdetails: (Roadbook - Höhenprofil - Landkarte) |
6. Tag: Monte Gazza | ||||||||||||
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So ganz einfach war es trotzdem nicht, den richtigen Weg im Skigebiet zu finden. Einsetzender Nieselregen war auch nicht gerade dazu angetan, viel Zeit mit der Wegsuche zu verbringen. Also doch auf die Skipiste und ein wenig die Räder geschoben. Es hörte bald auf langsam zu regnen. Zum Glück war gerade eine Liftstation in der Nähe, wo wir uns zumindest im Trockenen unterstellen konnten. Im Laufe der einstündigen Pause zogen wir uns nach und nach dickere Sachen an, da es auch ungemütlich kühl wurde. Ein seltenes Gefühl in diesem Sommer 2003. Nur die Ruhe konnte es bringen. Schließlich wurde es wieder heller. Es tröpfelte nur noch ein bißchen und wir zogen weiter. Am Berg war man fleißig mit Pisten- und Wegebau beschäftigt, so dass wir uns wieder auf unsere mittlerweile stark ausgeprägten Instinkte für den richtigen Weg verließen und Richtung Malga di Covelo erst marschierten und später wieder fuhren. Die Wege waren gerade frisch verbreitert, noch recht grob und schlecht zu fahren. Beim nächsten Mal wird es besser gehen. Bei ca. 1800 hm erreichten wir den höchsten Punkt des Tages und blickten den Bergrücken des Monte Gazza entlang. Vor uns lagen weit unten im Tal der Sarca der Lago di Toblino, der Lago di Cavedine und hinten im Sommerdunst der Gardasee.
Der Fairness halber muss ich erwähnen. Es gibt auch andere Meinungen zu diesem Abzweig. SpOOky fish (die Insider aus dem IBC-Forum wissen, wer es ist) schrieb dazu folgendes: "Der erste kurze Teil des Weges über die Wiese ist leider nicht so schön zu fahren, eher eine ausgewaschene Schotterrinne. Im weiteren Verlauf ist der Untergrund nicht lose, aufgrund dessen der Trail sehr schön flüssig zu fahren ist, mit einigen Steilpassagen und Spitzkehren, am ehesten vielleicht zu vergleichen mit den Maultierpfaden in Ligurien, evtl. ist dies ja auch einer. Ich weiß nicht genau wo er mündet, aber ich glaube in Margone an einer Trattoria. Wenn man in Margone den richtigen Einstieg findet, kommt man noch in den Genuß eines weiteren kurzen Trailvergnügens bis zur Straße nach Ranzo. In Ranzo selbst ist die Orientierung aufgrund vieler verwinkelter Sträßchen recht schwierig. Ab da wird's dann auch weniger schön, teilweise auf breitem grobem Schotterweg bis zum Castel Toblino. Wichtig wäre für mich noch zu erwähnen das der Trail nicht ausgesetzt und somit relativ sicher ist. Ausgesetze Trails sind für mich ein k.o.-Kriterium, soll heißen: schieben." Nach der Malga wurde der Weg bald besser und schraubte sich in vielen Serpentinen hinunter ins Bergdörfchen Margone.
Zwei Alternativen gibt es ab hier um zum Gardasee zu gelangen. Die erste führt durchs Valle dei Laghi, am Castel Toblino vorbei durch die Geröllfelder der Marocche über Arco zum Gardasee. Die zweite führt über Ranzo Richtung Lago Molveno und weiter hinab nach Ponte Arche, wo man auf die klassischen Transalp-Hauptrouten nach Riva trifft (diese sind wir diesmal gefahren). Ich habe beide ausprobiert und favorisiere die geschichtsträchtige Route zum Lago Toblino und weiter nach Arco, auch weil man hinter dem Schuhmarkt in Dro in der Gelateria "Maui" das beste hausgemachte Eis in der gesamten Gegend schlecken kann. Glücklich und zufrieden erreichten wir schließlich den Lago di Garda, der uns schon zur zweiten Heimat geworden ist und freuten uns auf zwei erholsame Tage in meinem Stamm-Hotel "Elisabetta": www.hotelelisabetta.com. Dank des zuverlässigen und bewährten Shuttle-Services von "No Limit" (www.no-limits-sportreisen.de gelangten wir am Sonntag stressfrei zurück nach Mittenwald, angefüllt mit den Eindrücken dieser Transalp-Tour. |
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Tourdetails: (Roadbook - Höhenprofil - Landkarte) |